Heinz Pangels
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Gebet eines Seelsorgers

GOTT, unser Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du bist auch mein Schöpfer, ich bin Dein Geschöpf. Von Ewigkeit her ward ich vorher bestimmt. Mit Deiner Liebeumhülltest du mich und hieltest schützend Deine Hände über mich. Wunderbar hast Du mich geführt und später zu Deinem Dienst mich bestellt. Du salbtest mein Haupt mit Öl, hast den Segen über mich gesprochen und mich mit Gnaden überhäuft. Du hast mich zum Vorsteher einer Gemeinde gemacht und mich mitten in diese hineingestellt.

HERR, ich weiß um meinen Auftrag! Ich bitte Dich: Steh' mir gnädig bei, schenke mir Deine Gnade und Kraft und sende mir Deinen Geist, damit ich imstande bin, Dein Wort zu verkünden, in Deinem Namen zu handeln und Gutes zu tun.

Lass mich in jedem Menschen Dein Ebenbild erkennen, besonders in jenen Menschen, die Deiner Liebe am meisten bedürfen, den einfachen und schwachen, zu denen ich gerne gehen will, wenn sie nach mir verlangen. Lass mich Kranke, Gebrechliche und Trauernde trösten und ihnen Mut zusprechen, Armen und Obdachlosen Speise und Trank sowie Herberge gewähren, Gebrochene wieder aufrichten, bedrückten Menschen beistehen und Sterbenden letzte Wegzehrung bringen.

Lass mich in jedem Bedürftigen Dich erkennen und so handeln, als stündest Du neben mir. Gib, dass bei mir Seel-Sorge immer Sorge für den ganzen Menschen bedeutet, so dass sie Heils-Sorge wird, so wie Du Deinen Sohn Jesus Christus zum Heil aller Menschen und der ganzen Welt gesandt hast.

HERR, ich erkenne und bekenne, dass ich schwach, sehr schwach bin und es allein nicht schaffe. Ich bitte Dich: Komm, Herr, eile mir zur Hilfe, mache mich stark und schenke mir Mut, dass ich Deinen Auftrag erfüllen kann und nicht an ihm zerbreche. Sende mir Deine Gnade und Deinen Geist, damit ich in der Verkündigung Deiner Frohen Botschaft ehrlich bleibe vor mir und anderen; mich bemühe, die Menschen zu verstehen, auf sie zu- und auf sie eingehe, sie behutsam zu Dir zu rühren suche, geduldig bleibe, wenn sie ungeduldig werden, damit sie spüren, dass Du durch mich zu ihnen sprichst und so Dir vertrauen. Lass mich in allem, was ich tue, glaubwürdig handeln, damit sie Dich in mir erkennen und glauben können.

HERR, auch wenn ich Dich noch nicht verstanden habe, vielleicht auch nie verstehe, möchte ich Dir dennoch sagen: Ich vertraue auf Dich.

Du wirst mich nicht fallen lassen. Diese Hoffnung und Zuversicht habe ich. Herr, lass mich jedes Mal, wenn ich aus dem Hause gehe, sagen: Herr, Du hast mich gerufen, gehe Du mir voran und begleite mich; ich will den Menschen Diener und Dir ein treuer Knecht sein. Dazu segne mich! Amen.

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© Heinz Pangels, 06/1992

veröffentlicht in: ANZEIGER FÜR DIE SEELSORGE, Nr. 6 - Juni 1992, Seite 280:  Geistliche Aphorismen

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