Heinz Pangels
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Weihnachtsgruß 1979

Weihnachtsgruß 1979 - Jahr des Kindes

Weihnachtskrippe Abtei Ettal

 

ZUR GEBURT CHRISTI

HERR, unser GOTT, In Deiner Liebe zu uns Menschen hast Du Deinen eingeborenen Sohn nicht geschont und Mensch werden lassen, um unser Leid und Elend mit zu erfassen und zu tragen. Lass uns von dieser Liebe beseelt stärker als bisher uns denen zuwenden, die Du uns unmittelbar anvertraut hast. Lass uns unseren Kindern gute Eltern, Behüter, Förderer und Führer sein, damit auch sie befähigt werden, später als Erwachsene wiederum gute Eltern ihrer Kinder zu sein. Schenke uns, Deinen Kindern, in diesen Tagen die Gnade und den Frieden des Gotteskindes in der Krippe.

© Heinz Pangels, 1979

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ZUM JAHRESWECHSEL

Allmächtiger, ewiger GOTT,
gib, dass Jahr um Jahr
mehr Glaube in uns wachse,
mehr Hoffnung in uns keime,
mehr Liebe sich entzünde,
und dadurch Zuwendung gewährt,
Geborgenheit spürbar,
Verständnis geweckt,
Vertrauen erfahrbar,
Sicherheit stärker,
Beständigkeit größer,
Erfahrung reicher,
Hunger gestillt
und Not gelindert;
Dein Wirken und Walten
in dieser Welt sichtbar werde.
Damit dies alles werde,
schenke Du zu unserem Tun und Denken
Deinen Segen.

© Heinz Pangels, 1979

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Fragen zum "Jahr des Kindes"

War das "Jahr des Kindes" nun ein Jahr des KINDES?

Hat es dem Kinde wirklich etwas gebracht?

Hat es uns dem Kinde näher gebracht, oder war es nur ein Alibi, etwas lautstark zu verkünden, was wir ansonsten nur schwach vertreten?

Wie viel Zeit haben wir in diesem Jahr mehr als bisher für unsere Kinder aufgebracht? Oder haben wir sie noch mehr als bisher von uns gedrängt?

Wie viel Zuwendung, Liebe und Zärtlichkeit haben wir unseren Kindern mehr entgegengebracht?

Wie viel Schutz, Geborgenheit und Sicherheit haben wir unseren Kindern mehr gegeben?

Wie viel mehr sind wir in diesem Jahr auf sie eingegangen, haben Nachsicht geübt und Fehler verziehen?

Wie viel mehr haben wir von unseren Kindern gefordert, ohne selbst etwas dafür zu geben?

Wie viel Kinder wurden von uns weniger überfordert?

Wie stark haben wir unsere Kinder noch durch Gebote und Verbote eingeengt, damit wir unsere Ruhe hatten und unsere Autorität gewahrt blieb?

War uns am Wochenende das Polieren unseres Statussymbols wichtiger als die Beschäftigung mit unseren Kindern?

Wie viel Spielplätze haben wir denn in diesem Jahr mehr für sie gebaut?

Wie viel Rasen und Grünflächen haben wir ihnen zum Toben zusätzlich frei gegeben?

Wurden die Kinderzimmer in der Planung von neuen Wohnungen großzügiger berechnet?

Waren wir mehr als bisher bereit, hierfür auch die Mittel aufzustocken?

Wie viel Kinder wurden in diesem Jahr weniger geschlagen, weniger misshandelt und wie viel weniger sind an den Folgen von Misshandlungen gestorben?

Wie viel Kinder wurden in diesem Jahr weniger durch Unfall verletzt und wie viele haben wir weniger zu Grabe tragen müssen?

Wie viel Kinder sind in diesem Jahr weniger in der Welt an Hunger gestorben?

Wie vielen behinderten und sonstig geschädigten Kindern haben wir in diesem Jahr mehr Chancen gegeben, trotzdem etwas zu lernen und Freude am Leben zu haben?

Und wie vielen von ihnen haben Mut zugesprochen, ihr Gebrechen anzunehmen und das Leben dennoch zu bejahen?

Und wie vielen Kindern haben wir nicht zum Leben verholfen?

Wie menschlich und sozial sind wir eigentlich, dass wir Sachwerte und Besitzstandswahrung gegen Menschen setzen, werdendes, ungeborenes Leben vernichten?

Wie stark und wie tief sind wir unserem Karriere- und Wohlstandsdenken verhaftet, dass wir um ihretwillen auf menschliches Glück verzichten?

Berauben wir uns mit dieser Einstellung nicht selbst der größten menschlichen Freude, die uns je geschenkt werden kann ?

Betrachten wir nach diesem  "Jahr des Kindes" unsere Kinder nun weniger als Konsumenten, Leistungs- und Rententräger?

Betrachten wir das Kind nun mehr

- als lebendiges Zeichen
   echter Liebes- und Lebensgemeinschaft,
   das uns Glück und Freude bedeutet;

- als Geschöpf und Geschenk Gottes,

- als Gabe und Aufgabe zugleich,
  
für das wir Verantwortung tragen,
   das wir ins Leben führen,
   fördern und zu etwas fähig machen sollen;
   das nur in Liebe und Geborgenheit,
   Vertrauen und Anerkennung gedeihen kann?

Sind wir bereit, umzudenken, neu zu beginnen?

War also das "Jahr des Kindes" nicht umsonst?

© Heinz Pangels, 12/1979

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© Heinz Pangels, 01/2004/2008

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