Heinz Pangels
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Zwei Seiten hat der Himmel - 07

Erbarme Dich meiner, o Herr

O mein Gott und Schöpfer,
ich bin mir sehr bewusst,
dass Du es nicht leicht mit mir hast.
Anstatt Dich morgens zu loben
und Dir für den neuen Tag zu danken,
hadere ich mit Dir,
schimpfe ich mit Dir
und bin ständig ungehalten,
dass ich da bin,
mich nicht bewegen kann,
mich an Leib und Seele quäle.

Fast täglich wünsche ich:
Es sei endlich alles vorbei,
dieses elende Leben
und alles, was mich bedrückt.
Ich empfinde keine Freude mehr,
da mir alles Last und Mühe ist
und mir kein Glück vergönnt scheint.

Ich bin mir zutiefst bewusst,
dass ich eigentlich allen Grund hätte,
Dir gegenüber dankbar zu sein.
Aber wie soll ich Dir danken,
wenn ich mich kaum bewegen kann,
auf andere angewiesen bin.
In diesem Zustand bin ich außerstande
 in Jubel auszubrechen
und Dankeslieder anzustimmen.

Ich kann nur immer wieder sagen:
Erbarme Dich meiner, o Herr,
und sei mir gnädig.
Neige Dich zu mir herab
und schenke mir Dein Heil.
Lass mich Deine Liebe spüren
und Deine Güte ahnen, und
dass ich von Dir nicht verworfen bin.

© Heinz Pangels, aus: Zwei Seiten hat der Himmel, Gütersloh 1997

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