Sei dankbar, dass Du bist!
- Eine Meditation zur
Ermutigung
Sei dankbar, dass Du bist;
Gott hat Dich gewollt!
Er hat Dich erschaffen.
Von
Ewigkeit her warst Du vorherbestimmt;
in Seinem Heilspan ward
Dir
eine Aufgabe zugewiesen
und sei es auch nur die,
dass ein anderer an Dir wachse und reife
und einen Sinn für
sein Leben erhält.
Mit all Seiner Liebe hat Er Dich
umhüllt;
hat Dich angenommen wie ein Vater sein Kind.
Bei
Ihm bist Du geborgen;
Er wacht über Dich bei Tag und Nacht.
Er wollte, dass Du bist;
Er wollte Dich so, wie Du bist.
Er will, dass Du froh und glücklich bist!
Bist Du gesund, sei dankbar und
freue Dich;
betrachte dies als ein kostbares Geschenk!
Hat
Gott Dir ein Kreuz auferlegt,
so hat Er Dich zuvor prüfend
angeschaut,
das Kreuz gewogen, Dich gesegnet,
Dir Seine
Gnade und Kraft verliehen,
es zu tragen;
denn Gott steht
dem Schwachen bei
und versagt ihm Seine Hilfe nicht.
In
Seiner Liebe macht Er Dich stark,
verleiht Dir Mut und Kraft.
Verzage nicht, vertrau auf Ihn
und setz' auf Seine Treue !
Auch wenn Du schwach bist,
wirst Du reifen!
Du brauchst vielleicht etwas länger dazu,
aber dafür spürst Du es um so intensiver;
habe Geduld,
verlier' nicht den Mut.
Auch der Schwache kann stark sein;
vielleicht stärker als der Starke!
Er liebt Dich immer und steht Dir
bei,
auch wenn Du Dich verlassen fühlst,
nicht geliebt
oder gar verstoßen.
Er ist Dir nahe,
selbst wenn Du Ihn
ferne wähnst.
Er richtet Dich auf,
auch wenn schwere
Lasten Dich drücken.
Er ist Dir Licht,
wenn Du im Dunkeln
irrst,
sendet Dir Sonne,
wenn es Dich friert.
E hat
Dich gewollt
und will, dass es Dir gut geht,
selbst wenn
Zweifel Dich befallen.
Er hauchte Dir Seinen Geist ein,
schenkte Dir Verstand
und einen freien Willen.
Er gab Dir
Augen, zu schauen.
Ohren, zu hören,
Gefühl, zu tasten,
Sinne, zu riechen und schmecken,
einen Mund, zu sprechen,
Hände, zu greifen,
Füße, zu gehen.
Er schenkte Dir alles,
was Leben heißt,
was zur Wahrnehmung
des Lebens nötig ist.
Du bist reich beschenkt;
umgeben von des Schöpfers Werk.
Freue Dich an seiner
Schönheit
und nutze den Reichtum dieser Gaben;
Du bist
aufgerufen,
Anteil an Seinem Werke zu haben
und
schöpferisch tätig zu sein.
Wuchere mit
Deinen Fähigkeiten
und Kenntnissen;
lerne, zu schauen,
lerne, zu hören,
lerne, Deine Sinne zu gebrauchen,
lerne, logisch zu denken
und schätze Deinen Verstand,
forsche und erkenne,
lerne,
schlicht und einfach zu sprechen,
so dass Dich jedermann
versteht,
halte es ebenso mit dem Schreiben.
Horche in
Dich hinein,
ertaste Dich selbst,
begreife Dich selbst,
fülle Dein Dasein mit Leben!
Setz' Dir ein Ziel.
Lass
Deiner Phantasie freien Lauf;
dann mache Dich ans Werk,
gestalte mit Herz und Verstand.
Es ist so Vieles in Dir;
ungeahnte Möglichkeiten liegen bereit.
Ergreife sie, nutze
sie,
hab' Mut und verzage nicht; beginne!
Glaube an das
Gute,
mehre es mit allen Deinen Kräften.
Du bist zu Vielem
fähig,
wenn Du nur richtig willst.
Lass Dich durch
Deine
Ungeschicklichkeit nicht beirren;
alles hat seinen Anfang,
nichts ist gleich perfekt.
Beginne immer wieder neu;
Ausdauer zahlt sich aus.
Fortschritte beflügeln Dich,
schaffen Freude und Zuversicht.
Du wirst sicherer,
zufriedener,
und Zufriedenheit schafft Frieden in Dir
und
strahlt auf Deine Umgebung aus.
Sicherheit schenkt
Selbstvertrauen
und stärkt Dein Selbstbewusstsein.
Beide
geben Deinem Streben
Ruhe und Beständigkeit.
Beständigkeit
und Geduld
führen zum gewünschten Ziel.
Sei nie untätig,
untätig sein
schadet Geist, Seele und Leib,
schürt Langeweile, die träge
macht.
Suche öfter die Stille
in dieser vom Lärm erfüllten
Welt,
damit Du immer wieder zu Dir selbst findest
und den
Frieden in Dir bewahrst.
Im Umgang mit anderen
sei
geduldig und tolerant.
Wenn sie Dir etwas zu sagen haben,
höre sie nicht nur an,
sondern höre ihnen zu,
versuche
sie zu verstehen;
jeder von ihnen hat seine eigene
Geschichte.
Sage ihnen, wenn immer es notwendig ist,
besonnen die Wahrheit.
Gib ihnen dabei zu verstehen,
dass
Du mit ihnen fühlst.
Erwarte nicht mehr,
als Du selbst zu
geben bereit bist.
Lass auch des anderen Meinung gelten,
selbst wenn sie von Deiner Überzeugung abweicht;
denn auch Du
bist froh darüber,
wenn Deine Worte nicht einfach
vom
Tisch gefegt werden.
Geh' auf die Menschen zu und versuche,
ohne Dich selbst aufzugeben,
mit ihnen auszukommen und zu
leben.
Wir alle sind aufeinander angewiesen
und können nur
im Miteinander
Gültiges schaffen.
Zeige Dich besonders
denen
gegenüber verständig,
mit denen Du täglich zusammen
lebst
und für die Du Verantwortung trägst.
Weißt Du etwas besser,
bring'
es dem Anderen geduldig bei.
Lass ihn nie Deine Überlegenheit
spüren,
sondern ermuntere ihn
in seinen Fortschritten.
Es sind nicht alle so gescheit,
wie Du es von Dir meinst.
Bleibe, was immer Du bist,
stets bescheiden;
es kann auch
für Dich
eine Zeit kommen,
wo Du auf anderer Hilfe
angewiesen bist.
Dann wirst auch Du froh sein,
wenn Dir
jemand weiterhilft.
Bedarf einer Deiner Hilfe,
versage sie ihm nicht.
Nimm Dir Zeit dazu,
auch wenn Du
stöhnst,
sie fehle Dir.
Die Zeit, die Du anderen schenkst,
ist nie vergeudete Zeit.
Rasch kommt die Zeit,
wo andere
Dir fehlen,
und die Zeit erscheint Dir
wie eine qualvolle
Ewigkeit.
In allem, was Du tust,
bleibe
Dir selber treu.
Sei rechtschaffen gegen Jedermann.
Bei
Geschäften nutze Deinen Vorteil,
aber nicht zum Schaden
anderer.
Gehe behutsam
mit Deinen Gefühlen
um -
verstelle Dich nicht,
sonst zerbricht,
was um
verbindet.
Wenn Du liebst, liebe mit Leib
und Seele.
Frage mehr Dein Herz als Deinen Verstad;
dieser
ist zwar notwendig,
aber nicht entscheidend.
Liebe ist
etwas Heiliges;
denn in ihr offenbart sich Gottes Wille.
In ihr erfüllt sich Sein Auftrag:
Mitwirkung an Seiner
Schöpfung,
Leben zu erhalten und weiter zu geben.
Sei dankbar für jedes Jahr,
das Dir geschenkt wird,
für jeden Tag, der aus der Nacht
erwächst,
für jede Stunde, in der Du glücklich bist,
für
jede Minute, in der Du Atem holen kannst,
für jede Sekunde,
in der Du
Deinen Pulsschlag fühlst.
Sei dankbar, dass Du bist.
Gott wollte, dass Du lebst.
Er will, dass Du glücklich bist,
Nutze die Zeit, die Dir gegeben ist
und mache Dich getrost
ans Werk.
Er steht Dir unsichtbar bei,
habe Mut und
vertraue Ihm,
auch wenn Er Dich manchen schweren Weg
zu
gehen heißt.
Wuchere also mit den Talenten,
die Dein Schöpfer Dir gab!
Jeder von uns hat die ihm
persönlich zugewiesene Aufgabe,
sei er stark oder schwach.
Er sieht alles und macht alles gut.
Sei also dankbar, dass Du bist!
© Heinz Pangels, 12/1982
„Vertrauter Umgang mit Gott – Denkanstöße“, 1996, Seiten
15-21