Mein GottesverständnisIch denke: Wenn GOTT als Schöpfer mein Vater ist, darf ich IHM auch alles sagen, was mich bedrückt. Ansonsten kann ich nicht von einem Vertrauensverhältnis, von einem Vater-Kind-Verhältnis sprechen. Dann ist es nur ein Schöpfer-Geschöpf-Verhältnis, ehrfürchtig und ehrerbietig, weil ich als Geschöpf ja immer abhängig bin und IHN, meinen GOTT, nur allmächtig, streng und furchterregend empfinde und vielleicht auch so erlebe, wie ER uns früher immer dargestellt wurde. Ich aber wünsche den Menschen ein Vertrauensverhältnis zu IHM und werbe immer wieder und weiter dafür, weil ich glaube, dass ER uns Menschen als sein Ebenbild, als sein »Gegenüber«, erschaffen hat und haben wollte. Stärkstes Argument und Anzeichen für meine Aussage ist die Verleihung der Freiheit - eines Stücks Ebenbürtigkeit -, die sich auch gegen IHN selbst stellen kann. ER traut uns und hofft dabei auf unsere Antwort, auf unser Gegen-Trauen, was wir Vertrauen nennen; hier möchte ER uns ebenbürtig und gleichwertig sehen. Nur auf dieser Basis kann ein Vertrauensverhältnis wachsen. Das Bewusstsein, von einem liebenden Gott und Vater abhängig zu sein, ist bei weitem anders geprägt als ein von Angst geprägtes Abhängigkeits-verhältnis. So erlaube ich mir auch, mit Gott als zu meinem Vater - und durch Jesus Christus als meinen Bruder und guten Freund zu sprechen, dem ich alles sagen kann, was mich bedrückt. Und die Heilige Schrift gibt mir im Gleichnis vom verlorenen Sohn - oder besser: vom barmherzigen Vater - das beste Beispiel an die Hand.
(aus einem Brief an eine Ärztin und Wissenschaftlerin © Heinz Pangels 2008
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