Psalm 6
Ein Harfenlied Davids
zum Saitenspiel des Chormeisters:
HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn,
nimmer züchtige mich in deinem Grimm.
Erweise HERR mir deine Huld,
denn ich bin schwach,
heile mich, HERR,
denn meine Glieder sind zerschlagen,
und meine Seele ist tief verstört.
Du aber, HERR, wie lange noch muss ich auf dich warten?
Wende dich zu mir, HERR, und entreiße meine Seele der Not,
um deiner Huld willen befreie mich!
Denn im Tod denkt niemand mehr an dich,
wer preist dich schon im finsteren Grabe?!
Müde bin ich von meinem Seufzen,
jede Nacht weine ich in meinem Bett
und fülle mein Lager mit Tränen;
vor Gram ward mein Auge trüb,
stiere nur noch auf alle, die mich bedrängen.
Weicht alle von mir, ihr Arglistigen,
denn vernommen hat der HERR die Stimme meines Weinens,
gehört hat der HERR mein Flehen,
ER nimmt mein Beten an.
Vernichtet werden alle meine Feinde;
sehr verstört kehren sie um und gehen im Nu zugrunde.
© Heinz Pangels
© für Psalm 6 (nach Martin Buber): Heinz
Pangels, 2002