Heinz Pangels
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Weihnachtsgruß 1995

Weihnachtsgruß 1995

Bildgestaltung: Heinz Pangels
Hommage an Lothar Zenetti (*1926)

UNGEWÖHNLICHE
WEIHNACHTSGEDANKEN

Eine Provokation

Wo, glaubt ihr, ist Jesus geboren,
Und wo kam er damals zur Welt?
   Seht her, in dem Stalle da draußen,
   bei Hirten, auf freiem Feld;
   da wo man Besitzlose findet
   und Arme in unserer Welt.
Nein, nicht in Palästen und Domen,
im Stalle kam er zur Welt!

Wo, glaubt ihr, hat Jesus geholfen?
Wohin hat er sich denn gestellt?
   Seht her, auf die Straßen da draußen,
   zu Menschen, ums Leben geprellt,
   da wo man die Rechtlosen bindet,
   die Hilflosen in die8er Welt.
Nein, nicht vor die Institutionen,
er hat sich vor Menschen gestellt!

Wo, glaubt ihr, hat Jesus gehangen?
Wo hat man sein Kreuz aufgestellt?
   Seht her, auf dem Hügel da draußen,
   bei Räubern, zu Tode gequält,
   da wo man Gesetzlose schindet
   und Ketzergerichte abhält.
Nein, nicht zu den Herren und Henkern,
er ward zu Rebellen gezählt!

Wo, glaubt ihr, ist er heut zu finden?
Wo ist's, wo er Jünger erwählt?
   Seht her, in den Ländern da draußen,
   bei Völkern, von Hunger gequält,
   da wo man den Menschen verkündet
   den Aufbruch der besseren Welt -
   und dort, bei den Unruhestiftern,
   da ist's, wo er Nachfolger wählt!

Lothar Zenetti

Was, glaubt ihr, würde er uns wohl heute sagen?
Wohin wollte er uns gehen sehen?
   "Seht her, gehet zu den Armen da draußen,
   auf die Straßen und Plätze, wo sie alle stehen,
   die Hungernden und Obdachlosen in dieser Stadt,
   die Jugend, die kein Zuhause mehr hat. -
Nein, nicht zum Herrschen bin ich gekommen,
zu dienen kam ich in diese Welt!"

Heinz Pangels

ZUM NEUEN JAHR

Eine weitere Provokation

Das Kreuz des JESUS CHRISTUS
   durchkreuzt, was ist,
   und macht alles neu.

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

Das Kreuz des JESUS CHRISTUS
   durchkreuzt, was neu ist,
   und macht alles neu.

Lothar Zenetti

Wo alle schweigen, sprecht es aus.
Wo alle reden, haltet euch zurück.
Wo alle aufsteh'n, bleibt sitzen.
Wo alle toben, bleibt besonnen.

Wo alle streiten, stiftet Frieden.
Wo alle hassen, schenkt Liebe.
Wo alle töten, bringt das Leben.
Wo alle leiden, spendet Trost!

Heinz Pangels

WAS KEINER WAGT,
DAS SOLLT IHR WAGEN!

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sollt ihr sagen.
Was keiner denkt, das sollt ihr denken.
Was keiner tut, das. sollt ihr tun.

Sagt frei heraus, was euch bedrückt.
Denkt nach, wie es gestaltet werden kann,
Und wie die Not zu wenden;
Packt an und schafft mit beiden Händen.

Was keiner wagt zu sehen, das wagt zu schauen.
Was keiner wagt zu hören, das wagt zu hören.
Schaut richtig hin, vieles ist nicht leicht zu sehen.
Horcht richtig hin, das Leid klagt oft sehr leise.

Die keiner wagt zu lieben, die sollt ihr lieben:
Arme, Schwa e, Kranke und Gebrechliche,
Hungernde, Obdachlose und Gestrauchelte,
Entrechtete, Verfolgte und Geknechtete.

Was keiner wagt, das wagt in Gottes Namen,
Und ändert das, was keiner wagt zu ändern;
Und sei es nur in kleinen Schritten.
Die Welt wird nicht geheilt von großen Worten,
Es müssen schon die Taten folgen.

Drum wagt, was keiner wagen will;
Gott selber will es mit uns wagen.
Sonst wird es in der Welt sehr still.
Dann gibt es nur noch ein Verzagen.

Heinz Pangels, 05/1987

UNSER PROBLEM - DIE ZUKUNFT

Zur Bewältigung der Zukunft
brauchen wir k e i n e verzagten Seelen,
verworrenen Spinner,
Phrasendrescher,
reinen Pragmatiker,
sterilen Dogmatiker,
Ideologen und Fanatiker,
Absolutisten und Fundamentalisten,
seelenlosen Typen,

s o n d e r n

MENSCHEN
mir frohem und mutigem Herzen
sowie einem starken Glauben,
die über die Wirren dieser Zeit
Hoffnung und ZUVERSICHT ausstrahlen;

MENSCHEN,
die Vertrauen erwecken und bereit sind,
der Liebe wegen Opfer zu bringen;

MENSCHEN
mit wachem Geist und klarem Verstand,
die fähig sind, Phantasie zu entwickeln;

MENSCHEN
mit einem guten Schuss Verwegenheit,
Abenteuerlust und Risikobereitschaft;

MENSCHEN,
die mehr als nur ihr eigenes Wohl Im Auge haben
und sich für widere einsetzen;

MENSCHEN,
die das Leben, geboren oder ungeboren,
schützen, wachsen und gedeihen lassen;

MENSCHEN,
die auf andere zugehen, auf ale eingeben
und mit ihnen fühlen;

MENSCHEN,
die In Ihrer Persönlichkeit Ausstrahlungs- und Anziehungskraft besitzen
und Gemeinschaft stiften;

MENSCHEN,
die das Wagnis mit der Wahrheit eingehen
und durch diese überzeugen;

HÄNDE,
die an- und zupacken können,
ohne sie danach aufzuhalten;

SCHULTERN,
die bereit sind, Lasten zu tragen;

FÜSSE,
denen kein Weg zu weit ist;
und - so unwahrschein
lich es klingt -

TRÄUMER,
die träumen von einer besseren Welt,
damit wir den Wettlauf
mit der schleichenden, alles erdrückenden

A N G S T,
mit der mehr und mehr um sich greifenden
RESIGNATION,
mit der ständig wachsenden
TRÄGHEIT,
aus der die alles vernichtende
GLEICHGÜLTIGKEIT
hervorgeht,
GEWINNEN!

Die Zukunft liegt Wesentlich in GOTTES, aber auch in Deiner und meiner Hand. Welche Gestalt sie annehmen wird, hängt daher auch von unserer Bereitschaft ab, entschlossen und verantwortungsbewusst zu handeln. Dass wir dies ohne die Hilfe GOTTES nicht schaffen können. Ist uns bewusst. Wir haben aber die Hoffnung, dass ER treu zu uns steht und vertrauen auf SEINEN Schöpfergeist und SEINE Menschenfreundlichkeit.

Heinz Pangels, 03/1992

© Heinz Pangels, 01/2004

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