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Weihnachtsgruß 1999
MEDITATION
zum Kommen unseres Herrn
O Mensch, Gott, Dein Schöpfer,
ließ sich in Deiner Gestalt hernieder.
Voller Erbarmen nahm Er sich Deiner,
Seines Geschöpfes, an.
Er, der Schöpfer, der Allmächtige, der Allwissende,
nahm Deine menschliche Natur an,
um Dir ganz nahe zu sein,
Dich in allen Deinen Fasern zu verstehen
und mit Dir zu empfinden,
mit Dir und an Dir und Anderen zu leiden.
Er stieg also in die Niederungen unseres
Menschseins,
war ganz Mensch, fühlte, litt und starb
wie ein Mensch, also wie Du selbst
fühlst, leidest und schließlich auch sterben musst.
Er, Dein Schöpfer, nahm also Deine Gestalt
an,
um Dir ganz gleich zu sein.
Er weiß somit aus ureigener Erfahrung,
was Leben heißt:
Freude und Glück, Leid, Not und Tod.
Darum, Mensch, verzage nicht,
werde nicht mutlos,
auch wenn Dich manches quält,
drückt und niederreißt.
Er, Dein Gott, Dein Schöpfer, kam in diese Welt,
um Dir Frieden und Erlösung zu bringen,
um Dir mitzuteilen, dass Er Dich hält und trägt,
Dich mit Seiner Liebe umgibt.
Er ist Dein Heil,
Er ist Dein Licht,
das Dir leuchtet und Dich wärmt.
Er will, dass Du lebst und glücklich wirst.
Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Drum, Mensch, freue Dich,
dass Er gekommen ist,
dass Er nun mitten unter uns ist,
dass Er Dir und uns allen Bruder geworden ist.
Seine Liebe ist stärker als Tod, Teufel und Finsternis.
Sie umschließt Dich und ist mit Dir,
auch wenn Du Dich verlassen und vergessen wähnst.
Freue Dich also und glaube!
Hoffe und vertraue, fasse Mut und verzage nicht.
Er, Dein Gott, Dein Schöpfer, steht Dir bei,
verlässt Dich nicht.
Er hat gezählt die Haare Deines Hauptes,
kennt jeden Deiner Schritte bis hin zum letzten Tag.
Er ist Dein Heil! Er macht alles gut.
Fürchte Dich nicht!
Heinz Pangels, 1999
GEBET ZUM NEUEN JAHR
O mein
GOTT und mein Schöpfer,
ich danke Dir, dass Du Dich
in
Jesus Christus,
Deinem Sohn,
unserer Schwachheit angenommen hast
und ganz Mensch geworden bist.
Ich danke Dir, dass Du Dich auch
meiner erbarmst und Dich
zu mir herabgelassen hast.
Zu Beginn dieses
Jahres
bitte ich Dich:
Sei alle Tage mir nahe!
Leuchte mir,
wenn Dunkelheit mich umgibt.
Gib mir
Mut,
wenn ich verzagen möchte.
Halte mich,
wenn ich ins Wanken komme.
Gib mir
Nahrung,
wenn ich hungrig und durstig bin.
Wärme mich,
wenn es mich friert.
Wende Dich mir
zu,
wenn ich mich verlassen fühle.
Tröste mich,
wenn ich traurig bin.
Heile alles,
was krank in mir ist.
Sei Du mir
Ruhe,
wenn Unruhe in mir herrscht.
Schenke mir
Glauben,
wenn Zweifel mich befallen,
Hoffnung, wenn Ängste mich plagen;
die
Glut Deiner
Liebe,
damit ich lebe und nicht erstarre.
Denn Du, o
GOTT,
kennst alle meine Nöte.
Lass mich alles, was mich bewegt,
vertrauensvoll in Deine Hände legen
und mich nicht fürchten,
denn Du, o
GOTT,
bist ja bei mir und bist mein Heil.
Ich danke Dir
für Deine immerwährende Gegenwart.
Halte schützend Deine Hand
über mich und segne mich.
Amen!
© Heinz Pangels, 12/1999
Neujahrswunsch für das Jahr 2000
Neues Jahr, sei uns
willkommen und herzlich gegrüßt!
Bringe den Menschen die
Krone des Lebens und lasse "die Krone der Schöpfung" zum Ebenbild Gottes, also menschlicher werden.
Gib den Arbeitern und den
Arbeitslosen genügend Arbeit und damit ihr tägliches
Brot und lass die Reichen von deren Armut etwas spüren und selbst arbeiten. Setze dem Überfluss Grenzen und lasse die Bedürftigen an diesem teilhaben. Mache diese Grenzen überflüssig.
Bringe den anständigen
Mädchen gute Ehemänner nimm den schlechten Ehemännern die schönen Mädchen. Nimm den Ehefrauen endlich das letzte Worr und erinnere die Ehemänner energisch, an ihr erstes. Mache das schöne und schwache Geschlecht stark und lasse das starke Geschlecht auch einmal schwach werden. Gib allen Glaubenden die Freiheit zu glauben und mache die Freiheit zum Glauben aller. Verwandle unsere jetzigen Helden in gute Bürger
und unsere Bürger in starke
Helden. Gib den Regierenden ein besseres
Deutsch und den
Deutschen eine bessere Regierung. Lass die Politiker gute Geschichte machen und weniger schlechte Geschichten. Gib den Weisen Macht und den Mächtigen Weisheit. Lass uns niemals auf unseren Lorbeeren ruhen sondern die Lorbeeren auf uns.
Schenke uns und unseren
Freunden mehr Wahrheit und lass die Wahrheit mehr Freunde finden. Schenke den Fröhlichen guten Wein und den Traurigen ein wenig Fröhlichkeit. Schenke uns Nachlass unserer kleinen Sünden und lass uns nicht nachlassen, Gutes zu tun. Schenke uns ein langes Leben, gesegnet mit Humor und Frohsinn, und lass uns ein Leben lang nicht von Langeweile und Missmut geplagt werden, sondern gib, dass wir es sinnvoll gestalten. Schenke uns ein paar gute Freunde und halte uns Feinde fern vom Leib. Schenke uns frohe Gesellschaft und bewahre uns vor schlechter. Behüte unser Hab und Gut, unser Haus und Hof, und lass uns die uns Anvertrauten gut behüten. Schenke uns lustige Tage und ruhige Nächte, ruhige Tage und lustige Nächte, herzhaftes Lachen und gute Sachen. Lass uns so leben, dass wir ruhig und getrost vor Gott treten und uns eines ewigen Lebens erfreuen können.
(Nach Adolf Glaßbrenner
(1810-1876), "Neujahrswünsche 1848",
in: "Unsterblicher Volkswitz - Adolf Glaßbrenners Werke in Auswahl,
Verlag das Neue Berlin, o. J.)
SEGENSSPRUCH zum neuen Jahr
Der liebende und gütige
Gott segne Dich!
Er erfülle Dich mit
seiner Kraft,
auf dass Du mit Gelassenheit tragen kannst,
was er Dir schickt.
Er begleite Dich auf
allen Deinen Wegen,
auf dass Du zuversichtlich
in die Zukunft schauen kannst.
Er segne Deine Arbeit und
Deine Mühen,
auf dass Du Freude an Deinem Tun empfindest
und Zufriedenheit bei Dir einkehre,
Er umgebe Dich mit
Menschen,
die Dir nahe sind und Dich mögen,
die Dich so annehmen, wie Du geschaffen bist.
Er schenke Dir die Gnade
der Bescheidenheit,
auf dass Du nicht jeden Verzicht
als Verlust empfindest.
Er gebe Dir die Kraft
loszulassen,
was Du nicht festzuhalten vermagst.
Er schenke Dir
ein waches Herz,
das die Spuren der Gegenwart erkennt;
offene Augen,
die sehen, was um Dich herum geschieht;
offene Ohren,
die auch leise Stimmen vernehmen;
eine freie Nase,
die auch den Atem des Lebens spürt;
einen wachen Sinn,
Neues zu entdecken
und das Alte so zu bewahren,
dass es nicht fade wird;
zärtliche Hände,
die Geborgenheit vermitteln;
starke Arme, die Halt bieten;
kräftige Füße,
die auch weite Wege gehen können.
So segne und bewahre Dich
der Herr, Dein Gott,
dass Du immer bleibst, was Du bereits bist:
sein Ebenbild.
Er umfange Dich mit seiner Liebe,
schenke Dir Freude in Fülle,
Mut und Kraft für jeden neuen Tag,
und er lasse seinen Frieden auf Dir ruhen.
Heinz Pangels, 1999
Was ich auch über das Jahr 2000 hinaus für wichtig
halte!
(1)
Alles ist Gnade - nichts
ist selbstverständlich!
Das Wichtigste wird einem geschenkt und "gesagt".
(2)
Es ist irrsinnig,
alles im Leben erklären zu wollen.
(3)
Es gibt weder
Zufall noch "Schicksal" - stattdessen ist alles Zulassung -
Fügung und Führung.
(4)
Jeder Mensch ist einmalig, unverwechselbar
- in seiner Eigenart unersetzlich. Jeder muss s e i n e n Weg gehen:
"Sei du DU"!
(5)
Man hat nie
ausgelernt, und jeder sollte bereit sein, jede- Tag etwas dazu zu lernen
(Hebr 5,8).
(6)
Im Nachhinein
stellt sich heraus, dass die meisten Sorgen, die wir uns machen und
gemacht haben, unnötig waren. Wir sehen immer nur eine Teilstrecke
unseres Lebensweges - bis zur nächsten Kurve. -" Gott allein hat
den Überblick über den ganzen Weg, er "blickt durch". Seit
Ostern wird aus Minus ein Plus für den Glaubenden.
(7)
Am meisten können
wir aus unseren Fehlern und Dummheiten lernen, vorausgesetzt, dass wir
den Mut zur Stille haben und bereit sind, uns selbst immer wieder in
Frage zu stellen ("Vierer Schritt"" nach Clemens
Tilmann).
(8) Gott fragt uns
am Ende unseres Lebens nicht, was wir alles "gewusst""
und "erreicht,"' haben, Er fragt uns, ob uns "ganz kleine
Dinge,"' wichtig waren, zum Beispiel:
ob wir jemandem zugehört haben,
"der keinen Menschen hat" (Joh 5,7)
ob wir uns einem anderen zuliebe
"in unseren Plänen stören ließen" (Lk
10,25-37).
(9)
Unser Glück
entscheidet sich letztlich am Verzeihen:
Ob wir (zuerst!) uns selbst verzeihen,
was wir gefehlt, versäumt und falsch gemacht haben;
ob wir anderen vergeben,
was sie uns aus Bosheit
oder (meistens!) Schwäche angetan haben;
ob wir Gott nicht "böse"" sind,
weil er unsere Wünsche scheinbar nicht erfüllt hat.
(10)
Noch nie ist ein
dankbarer Mensch zugrunde gegangen, solange er sich - im Glauben, Hoffen
und Lieben - als Beschenkter erlebt. Der Beschenkte weiß: "Alles
hat seine Stunde!" (Joh 2,4) Man muss nur warten können und Gott
ausreden lassen. Dann werden wir "nichts mehr fragen" (Joh
16,23).
Am Ende unserer irdischen Pilgerschaft, wenn wir das Panorama unseres
Lebens überblicken, werden wir erfahren, dass die schwersten Stunden
die kostbarsten waren, dass wir sehr viel, vielleicht sogar am meisten
den "schwierigen" Menschen verdanken, die uns (vielleicht ohne
es zu wollen und zu wissen) das Leben schwer gemacht haben. Denn Gott
kann auch auf krummen Linien gerade schreiben!
Anton Kner
Wie ist Ihnen zumute
im Blick auf das Jahr 2000?
Meine Auffassung
ist subjektiv, "ganz persönlich" - andere sagen etwas
anderes. Im Blick auf Kirche und Welt:
1. Ich bin zuversichtlich:
Christus hat uns
verheißen, dass er bei uns bleibt bis zum Weltende (Mt 28,20b). Der
HEILIGE GEIST ist nach Ausweis von Bibel und Erfahrung jeder Not
gewachsen, macht das Unmögliche möglich, weht - wann, wo, wie und wie
lange er will.
Es gibt weit mehr
Gutes auf der Welt als wir meinen. Das bekannte und unbekannte Martyrium
bringt Frucht. Man muss nur warten können. Es wird mit der Kirche
weitergehen - aber anders: vermutlich in kleinen Gruppen.
Entscheidend ist
die Faszination durch Christus - Weg, Wahrheit und Leben.
2. Was mir Sorge bereitet:
Der totale
Werte-Zerfall:
Werte von früher
- Treue
- Güte
- Gewissenhaftigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Verzichten aus einsichtigen Gründen
- Bescheidenheit
- Lassen in allen Formen
sie sind vielfach abgelöst durch die neuen "Werte":
- Erfolg
- Ansehen
- Karriere
- Leistung.
Die Antenne für Gott ist zwar nicht kaputt (die Anlage für Gott ist
unzerstörbar), aber beschädigt. Viele sind nicht mehr "auf
Empfang eingestellt", können nicht mehr hören und staunen.
Gott kann nicht
erkannt sondern nur erstaunt werden.
(Gregor v. Nyssa, geb. um 370)
Wir haben eine
Verdunstung des Glaubens bei erschreckender religiöser Unwissenheit.
Die "inneren Gehörgänge sind verstopft".
Kommunikationsstörungen
- innere Leere!
Das Menschliche -
Voraussetzung für den religiösen Akt - ist verkümmert!
Missbrauch der
Gen-Technik.
3. Was tun... ?
Zuerst mit sich
selbst ins Reine kommen. Wer eine Uhr repariert, beginnt nicht beim
Zifferblatt, sondern innen am Werk. Auf den "inneren Lehrer",
horchen (Augustinus), hinhören auf die Stimme des Gewissens, das
"innerste Heiligtum"" im Menschen (II. Vaticanum).
Ansteckendes Glaubenszeugnis. Das Mögliche tun und das Unmögliche Gott
überlassen. Jeden Tag GOTT auf die Spur kommen. - das gibt Halt und
schenkt Haltung.
Pfr.i.R. ANToN KNER (1911-2003),
Untermarchtal
© Heinz Pangels, 01/2004/2008
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