Weihnachtsgruß 2005
Schluss
mit Lukas
Schluss mit der Herbergssuche
24. Dezember
– Heiligabend
in unwirtlicher Gegend!
Endlich
Schluss
mit Stall und Stroh
und Ochs und Esel!
Schluss
mit den redlichen Hirten,
die sich den Schlaf
aus den Augen rieben,
als es losging.
Schluss
mit dem dreifach
geschlungenen Spruchband
am Himmel,
darauf in Schönschrift geschrieben
die bekannten Worte,
die leider bis heute
leere Worte geblieben sind ...
Von
Lukas war es nicht mehr weit
bis zu Franz Gruber,
der die NACHT still und heilig nannte.
Mag
sie heilig gewesen sein -
still war sie nicht!
Höchste
Unruhe
herrschte in den Räumen
über jenem fliegendreckgroßen
Ort BETHLEHEM.
Der
Lärm, den die Planeten vollführten,
schwoll an von Sekunde zu Sekunde,
Jupiter brüllte aus Leibeskräften,
Venus schrie,
Mars rasselte mit all seinen Säbeln,
und Saturn ließ seine
sämtlichen Glocken läuten:
Ein Tumult ohnegleichen.
Es
sprangen die Roten Riesen,
es hüpften die Weißen Zwerge,
und Kassiopeia trommelte
den Takt dazu.
Dann
verhielt sich still für einen
allerunerhörtersten Augenblick
die Prozession der Galaxien,
der Zug der Sonnen,
Monde und Sterne –
und ER erschien.
ER,
der gemeint war
von Anfang an,
ex principio,
alpha et omega,
der verheißene Garant
für das
Gelingen des Sprungs,
des Sprungs
aus den Niederungen der Frühzeit
in die höheren Regionen,
für die wir bestimmt sind:
Heiler der Übel,
FRIEDENSSTIFER,
Diener der
Erde!
Vilam Sturn
(aus dem unveröffentlichten Nachlass)
(Erhalten von Christiane Bentler, Marl, im Dezember 2005)
Das
Licht in der Dunkelheit
Um
allen zu leuchten,
die in Finsternis sitzen
und im Schatten des Todes.
Lukas 1,79
Wenn
ich im Dunkeln bin
und keinem dafür die Schuld zuweise
Wenn
ich das Dunkel zulasse
und nicht davor fliehe
Wenn
ich das Dunkel aushalte
und dabei die Hoffnung nicht verliere
Wenn
ich das Dunkel lebe
und
trotzdem die Liebe leben lasse
Wenn
ich das Dunkel achte
weil
ich Teil des Dunkels bin
Wenn
ich mich in das Dunkel hineinbegebe
aus Mut zum Leben
Dann
leuchtet mitten im Dunkel
ein Licht, das den Weg weist
Andrea
Schwarz
Neujahrswunsch
für 2006
Frieden, Frieden will ich
rufen!
Frieden,
Frieden, will ich rufen,
dass der Stern von Bethlehem
nicht nur vor zweitausend Jahren
als die Weisen aus dem Morgenland
in dem Stall und an der Krippe waren,
Dunkelheit mit seinem Licht erhellt,
sondern
dass die Waffen schweigen
und kein Mensch mehr
um Gewalt und Hunger weiß,
dass die Mächtigen
sich vor den Schwachen neigen,
und es endlich Friede wird in dieser Welt,
der für alle Zeiten hält.
Frieden,
Frieden, will ich rufen,
dass der Stern auch heute noch
in dir aufgeht und mit hellem Licht
deine Angst und Trauer, Schmerz und Schuld
ein für alle Mal durchbricht
und jetzt ruhen kann,
was gestern war,
dass
sich deine Sehnsucht stillt
und sich auf geheimnisvolle Weise
in der Zukunft auch dein Lebenstraum erfüllt.
Deine Wünsche werden wahr:
So gesegnet sei dein neues Jahr!
Christa Spilling-Nöker
Schöpfungsgeschichte mit Weihnachtsgeschehen verbunden
gestaltet von Sr. Erentrud Trost, Abtei Varensell
erhalten von Dompropst i. R. Paul Jakobi, Minden
Ungewöhnliche Geschenke
Eine Weihnachtsgeschichte!
Bethlehem.
Ein achtjähriger Junge stand mit den Hirten im Stall und schaute
Jesus in der Krippe an und Jesus
schaute zu ihm. Plötzlich spürte er, wie eine warme Träne seine Wange
herunterrollte.
"Warum weinst
du?", fragte ihn Jesus. "Ich
kann dir nichts schenken", antwortet er. "Oh doch, du kannst mir
etwas geben", entgegnete Jesus. Der
kleine Junge wurde rot vor Freude und sagte begeistert: "Ich will dir
das Schönste schenken, das ich besitze!" "Drei Dinge möchte
ich von dir haben", sprach Jesus
weiter. Sofort bot der Junge ihm seine „Reichtümer" an: "Meinen
Gameboy, meine elektrische Eisenbahn und meinen neuen Weltatlas."
"Nein", sagte Jesus. "Ich
möchte etwas ganz anderes von dir haben". "Was denn?",
wollte der Junge wissen. Ganz leise - damit es sonst niemand hören konnte -
sagte Jesus: "Schenke mir deine
letzte Klassenarbeit." Da erschrak der Junge! "Jesus", flüsterte
er zurück und kam dabei ganz nah an die Krippe, "da steht doch 'ungenügend'
drunter!" "Eben darum will ich sie haben", erklärte Jesus.
"Du sollst mir immer das bringen, wo in deinem Leben 'ungenügend'
darunter steht." Der Junge staunte nicht schlecht.
"Und
ich möchte noch ein zweites Geschenk von dir", sagte Jesus.
"Deine Kakaotasse". Nun war der Junge verzweifelt. "Die habe
ich heute morgen kaputt gemacht!" "Bringe mir immer das, was du im
Leben zerbrochen hast", sagte Jesus
sanft. "Ich will es wieder heil machen." - "Ja, wenn du
so was haben willst....", antwortete der Junge.
"Jetzt
noch schnell mein dritter Wunsch", fuhr Jesus
fort. "Bringe mir die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als
sie dich fragte, wie die Tasse zerbrochen sei."
"Oh nein",
dachte der Junge und legte seine Stirn auf die Kante der Krippe. Er begann
zu weinen und stotterte: "Ich, ich... habe gesagt, der Becher ist
heruntergefallen. Aber das stimmt nicht! Ich habe ihn vom Tisch
geschubst."
"Bringe
mir alle deine Lügen, deinen Trotz, all das Böse, das du getan hast",
bat ihn Jesus. "Wenn du damit zu
mir kommst, will ich dir vergeben und dir helfen. Ich will dich davon frei
machen und dich in deiner Schwäche annehmen. Willst du dir das von mir
schenken lassen?"
Der
Junge kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. - Jesus
wollte so ungewöhnliche Geschenke!
Verfasser unbekannt. - Diese
gleichnishafte Geschichte erschien zuerst auf einem Bendorfer Kärtchen
von Pfarrer Gleiss, die beim Asaph Verlag erhältlich sind.
erhalten im Advent von Regula Aeppli,
Birkenried/Schweiz