Heinz Pangels
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Weihnachtsgruß 1989

Weihnachtsgruß 1989
- Wiedervereinigung

Du bist in Gottes Hand

Wo immer Du gehst,
Wo immer Du stehst,
Was immer Du tust,
Wo immer Du ruhst,
Du bist in Gottes Hand und bist dort wohl geborgen.
Es ist Dein Vater, der Dich liebt,
Und Dir die Kraft zu leben gibt.
Er hat Dich in Seine Hand geschrieben.

Heinz Pangels, 05/1981

WEIL ER UNS LIEBTE

WEIL ER UNS LIEBTE, NAHM ER FLEISCH AN,
WURDE FLEISCH VON UNSEREM FLEISCH.
ER WOLLTE UNS GANZ GLEICH SEIN.
ER KAM ALS KIND, NACKT, HILFLOS UND ARM,
NICHT ALS HERRSCHER.
ER, DER SCHÖPFER UND HERR DER WELT,
 WOLLTE UNSER DIENER SEIN.
ER, DER ALLMÄCHTIGE, KAM
IN UNSERE OHNMACHT, UM UNS DARAUS
MIT DER MACHT SEINER LIEBE ZU BEFREIEN.
ER KAM ALS LICHT IN UNSERE FINSTERNIS,
UM UNS IN SEINE HERRLICHKEIT ZU FÜHREN.

Heinz Pangels, 11/1989

Nahe ist uns der HERR

Um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen. In seiner Liebe will er uns ganz nahe sein, will er mitten unter uns sein, um mit uns zu leben, zu lieben, zu leiden und zu sterben; letztlich uns erlösen.

Mit seiner Gegenwart will er uns in seine Barmherzigkeit hineinnehmen. Er will uns Licht, Weg und Hilfe sein; Kraft und Trost geben auf unserem Weg zu ihm, bei dem wir Vollendung finden.

Gott ist viel größer, umsichtiger und vor allem barmherziger, als wir Menschen wahrzunehmen imstande sind. Er überschaut die ganze Wirklichkeit, auch wenn wir meinen, er sei zu überlastet und bekäme nicht alles mit. Er ist weitaus anders gerecht, weil seine Gerechtigkeit von Liebe und Menschenfreundlichkeit geprägt ist. Seine Vergebung gegenüber unserer Schwachheit, unseren Fehlern und unserem Vergehen sieht bei weitem anders aus, als wir es uns vorstellen. Er hat einen bedeutend besseren Oberblick, denn er hat uns aus seiner Liebe heraus erschaffen. Und wer liebt, ist nicht kleinlich, übt keine Macht über andere aus, weckt nicht Schuld- und Angstgefühle, will keine Unterwerfung und keine Unterdrückung!

Danken wir dem HERRN für sein Kommen und erwidern wir sein Vertrauen. Wenden wir uns ihm freudig zu; denn er ist in JESUS CHRISTUS unser Heil!

Heinz Pangels, 11/1989

O Mensch, wo eilest Du hin?

- Gedanken zur Jahreswende -

O Mensch, wo eilest Du hin? Den ganzen Tag hastest Du Deinen Terminen nach; und immerzu versuchst Du, noch neue unterzubringen. Der neue Tag ist, noch ehe er begonnen hat, bereits total verplant. Von früh bis spät hastest Du und versuchst, Dein Dir gestelltes Soll zu erfüllen.

Du hetzest Deinen Aufgaben, Deiner Arbeit nach, glaubst und bist überzeugt, dies sei das Wichtigste, weil in der heutigen Gesellschaft nur noch Leistung zählt und nur noch der Mensch Ansehen genießt, der sie erbringt. Überall wird Dir geraten, Prioritäten zu setzen, und vor lauter Prioritäten vergisst Du das Wesentlichste, Dein Leben bewusst zu leben.

Für Deinen Schöpfer hast Du keine Sekunde Zeit und somit auch nicht für Dich. Halte inne und besinne Dich!

Wenn Du abends nach Hause kommst, erwartest Du von Deiner Familie, dass sie auf Deine Bedürfnisse eingeht, Rücksicht auf Deine Müdigkeit nimmt, Deine Fernsehwünsche respektiert. Und nach Programmschluss fällst Du müde und matt vom Sessel ins Bett. Du möchtest nun schlafen, um am anderen Morgen wieder fit zu sein. Für die Anliegen Deiner Familie hast Du kaum ein Ohr und überhörst vieles. Freude am Leben empfindest Du schon lange nicht.

So hastest Du von Woche zu Woche. Und selbst die Wochenenden sind bei Dir total verplant mit Sport, Verein oder Verband. Immerzu bist Du in Aktion und fühlst Dich schon krank oder überflüssig, wenn Du einmal etwas Leerlauf verspürst. Du fühlst Dich mitunter ertappt, wenn Du keine Leistung erbracht hast, für die sonst ein Gegenwert steht.

Für Deinen Schöpfer hast Du keine Sekunde Zeit und somit auch nicht für Dich. Halte inne und besinne Dich!

Und so eilen die Jahre ins Land, und mit ihnen eilst auch Du und glaubst, Du wärest ein gemachter Mann. Dabei merkst Du nicht, dass andere, Freunde und Nachbarn sowie jüngere Kollegen an Dir vorbeiziehen. Immerzu läufst Du hinterher; vergissest, dass Du älter und schwächer und somit müder geworden bist. Ständig wunderst Du Dich, dass der Abstand immer größer wird; dennoch versuchst Du, mitzuhalten, läufst und läufst, bis Dir der Atem weg bleibt und Du nach Luft ringst.

Du versuchst es zu überspielen; willst stark sein, es anderen nicht zeigen, wie schwach Du Dich fühlst. Du kannst es Dir nicht leisten, schwach zu sein, obwohl dies bereits der Fall ist. Du spürst, dass Du aussetzen musst, bevor es ganz zu Ende ist. Du denkst: "Alles darf kommen, nur das nicht". Du weißt es selbst, welchen Raubbau Du mit Deinen Kräften getrieben hast; wolltest es aber nicht wahrhaben. Nun ist der Augenblick da.

Für Deinen Schöpfer hast Du keine Sekunde Zeit und somit auch nicht für Dich. Halte inne und besinne Dich!

In der Klinik erwachst Du aus Deiner Ohnmacht. Du bist aus Deiner Bahn geworfen. Himmel und alle Welt rufst Du nun an: "Das darf doch nicht wahr sein!" Für Monate bist Du außer "Gefecht" gesetzt. Du glaubst noch immer, ohne Dein Tun und Deine Leistung ging die Welt zugrunde! Zermarterst Dir den Kopf, ob auch alles richtig läuft. Noch immer erkennst Du Deine Chance nicht.

Erst wehrst Du Dich! Dann aber wird es langsam still. In dieser Stille findest Du allmählich zu Dir selbst und kommst zur Besinnung. Zwar geht Dir diese Stille aufs Gemüt und zehrt an Deinen Nerven. Aber dennoch erkennst Du, dass sich hier für Dich eine Chance auftut.

Nun hast Du auch Zeit für Deinen Schöpfer und kommst allmählich zur Ruhe und somit zu Dir selbst. Nutze die Zeit, die Dir gegeben ist, halte inne und besinne Dich.

Danke Deinem Schöpfer für diese Spann, Zeit und für die Möglichkeit, zu erkennen und zu reifen. Beides wird nur in Schmerzen geboren.

In dieser Zeit lernst Du erkennen, dass es neben der Arbeit noch andere Dinge gibt, die Glück vermitteln. Plötzlich entdeckst Du Fähigkeiten, die verborgen in Dir schlummerten, die Dich nun innerlich mit Freude und Stolz erfüllen, weil sie Dich über Deine bisherige Arbeit hinausheben und Dich auch ein Stück freier machen.

Auch wenn in Dir die Erkenntnis heranwächst, Deiner bisherigen Arbeit nicht mehr voll oder gar nicht mehr nachgehen zu können, wirst Du Dich nicht aufgeben, weil Dir gleichzeitig eine Kraft zuwächst, anders als bisher weiterzuleben. Jedem Schmerz wohnt Heil, Licht und Weg inne!

Diese Erkenntnis ist schmerzlich. Sie tut weh, weil es heißt, Abschied zu nehmen von alten Gewohnheiten, weil sie von Dir ein Umdenken fordert. Wenn Du Dich im Innern zu einem Ja durchringst, wird es Dir gelingen, neu zu beginnen. Der vermeintlich äußere Verlust an Lebensqualität wird mehr und mehr durch den inneren Gewinn aufgehoben, der Dich zunehmend mehr und mehr beglückt und zufrieden werden lässt. Schenke Deiner inneren Stimme Gehör und verschaffe ihr Platz. Dann wirst Du auf eine ganz andere Weise schöpferisch tätig, die eine neue Qualität darstellt. Du wirst ein ganz anderes und vielleicht auch ein ganz neues Leben führen, in dem Du mehr von innen her lebst. Für diese Chance danke deinem Schöpfer.

Nicht jeder Mensch muss diesen Weg gehen. Es gibt auch andere Wege und Möglichkeiten. Darum halte von Zeit zu Zeit inne und besinne Dich. Suche die Stille und frage Dich, auf welchem weg Du bist, und ob Du auf diesem vor Deinem Schöpfer bestehen kannst.

So ist es wohl immer wieder sinnvoll, am Ende eines Jahren, das ja auch einen Lebensabschnitt darstellt, sich zu fragen: Wo stehe ich, was erwarte ich? Es sollte sicherlich nicht damit getan sein, sich zu fragen: Was habe ich alles erreicht und welche Wünsche sollte oder könnte ich mir im nächsten Jahr erfüllen? Vielmehr sollte man sich fragen: Was wird von mir verlangt? Bin ich bereit, mich zu öffnen, neue Wege zu gehen,
Anforderungen als Herausforderungen anzunehmen, Belastungen auf mich zu nehmen, um anderen neue Wege zu eröffnen und zu ermöglichen? Letztlich: Was muss ich tun, um meine innere Spannkraft zu erhalten oder wieder zu erlangen, sinnvoll und glaubwürdig mein Leben zu gestalten und in die Gemeinschaft einzubringen?

Vielleicht ist es möglich, hierüber eine Weile nachzudenken und sich dabei des Bibelwortes

"Was nützet es euch,
wenn ihr die ganze Welt gewinnet,
aber Schaden leidet an der Seele"

zu erinnern, bevor wir uns ins Neue Jahr stürzen und nach alter Manier wieder "davon eilen".

Heinz Pangels, 11/1989

Gebet

HERR, schenke uns
offene Augen,
   dass wir den Nächsten sehen;
offene Ohren,
   zu hören, wo uns der Nachbar braucht;
offene Hände,
   die weitergeben, was wir empfangen haben;
starke Atme,
   die zupacken können, wo man uns braucht;
feste Füße,
   die uns befähigen, weite Wege zu gehen;
ein offenes Herz,
   das mit empfindet;
Liebe,
   die sich ohne Gegenliebe verschenkt;
Hoffnung,
   die Zuversicht auslöst;
Glauben,
   der alles überwindet;
Deinen Geist,
   der uns frei macht.

Heinz Pangels, 1989

"Gedankenfehler oder Not-wendig-keit"?

Ein altes Sprichwort sagt zwar :
"WISSEN ist MACHT". -
Doch Wissen allein genügt nicht,
um MACHT auszuüben;
hier ist WEISHEIT gefragt!

Wissen ist nicht gleich Weisheit;
zu dieser gehört auch Bildung.
Bildung bildet sich aus
Wissen UND Erfahrung.
Erst das Umsetzen des Wissens
in die Praxis bringt Erfahrung.
Erfahrung ist die Summe von Erlebtem,
Bildung ist die Summe
von Erkennen und Einordnen
der Dinge in Zusammenhänge.
Bildung UND Klugheit
lassen erst WEISHEIT wachsen.
Ausübung der MACHT
heißt nicht GEWALT anwenden,
sondern HERRSCHEN.
Herrschen aber heißt:
auf das Wohl anderer bedacht sein,
also auch zum Dienen bereit sein.
Herrschen ist somit
DIENST an der Gemeinschaft,
Denken und Handeln für Andere.
Herrschen setzt WEISHEIT
UND Verantwortungsbewusstsein voraus.
Nur wer diese Qualitäten besitzt,
wer also um all diese Dinge weiß,
ist fähig, zu führen, zu lenken,
zu HERRSCHEN,
im guten Sinne Macht auszuüben.
Kurzum: gefragt sind Persönlichkeiten.
Alles andere ist Amtsanmaßung !

Heinz Pangels,10/1989

© Heinz Pangels, 01/2004

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